New Infinity rewiew!

Infinity (2017, Valle Music) Leidenschaft, Melancholie, Virtuosität und unbändige Spielfreude – damit kann man nicht nur den Tango nuevo charakterisieren, sondern auch das Duo Naranjo–Weurlander. Die genannten Attribute trugen aufgrund dieses Albums zu einer Nominierung zum »Artist Of The Year« in Schweden bei der »Folk and World Music Gala 2018« bei. Man kann getrost ergänzen: Die Musik der Pianistin Tania Naranjo und der Akkordeonistin Minna Weurlander fließt und atmet, langsam und schnell, verspielt und dramatisch, himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt – aber immer mit Vergnügen, an Klängen zu experimentieren, Stimmungen auszuloten und mit überraschenden Wendungen die Erwartungen zu brechen. Sie trafen sich in Schweden: Tania Naranjo stammt aus Chile, ist in Klassik ebenso zuhause wie in südamerikanischer Folklore oder der chilenischen Song-Tradition. Ähnliches trifft auf die Finnin Minna Weurlander zu, einst war sie die jüngste Absolventin der Sibelius Akademie. Auch sie spielt klassische Musik von Bach bis zeitgenössisch, hat für Tanztheater geschrieben und gespielt – beide haben also viel gemeinsam, und über diesem Duo steht die Überschrift Tango! Ausschließlich Eigenkompositionen finden sich auf diesem Album, erster Höhepunkt ist Weurlanders Tango »Vicky«, Naranjo kontert mit der »Milonga Fugaz«. Dann lassen sie es etwas ruhiger angehen, können aber auch in 91 Sekunden ein wahres Inferno auslösen in »Impro«. »INFINITY« ist eine sehr gute CD geworden, mit Naranjos »Cool« als Schlusspunkt – halt: Dieses Stück gibt’s als Bonus in einer ebenfalls hörenswerten Remix-Version von Jørgen Teller. (tjk)

Chattkonversationen är avslutad

Skriv ett meddelande …